Ich bin selber mit Hunden aufgewachsen und habe in vielerlei Hinsicht die Erfahrung gemacht, wie diese Partnerschaft unser Leben bereichern kann. Auch meine eigenen Kinder geben mir heute immer wieder Rückmeldung, wie sehr sie das Zusammenleben mit unserem Sammy schätzen. Er spendet ihnen Trost und Wärme, wenn sie sich mal traurig oder alleine fühlen. Er regt sie dazu an, die Natur immer wieder neu zu erkunden. Durch ihn haben sie gelernt, Verantwortung zu übernehmen und vieles mehr.
So liegt der Schluss nahe, dass ein Hund auch unsere pädagogischen Ziele in der Pusteblume auf ganz spezielle Weise unterstützen kann.
Pädagogische Ziele in der Therapie mit Hund
Hunde besitzen einen hohen Aufforderungscharakter. Sie hegen keine Vorurteile. Sie sind gute Zuhörer und fördern Kommunikation sowie soziale und emotionale Kompetenzen. Zwischen Kind und Hund kommt meist schnell und unverfälscht eine Beziehung zustande. Die Hunde geben den Kindern eine direkte Rückmeldung auf ihr Verhalten, aber bewerten sie dabei nicht.
Viele unserer Behandlungsziele bezüglich Verhalten und Emotionalität können durch den Einsatz eines Hundes unterstützt oder erreicht werden:
- Verbesserung des Selbstwertgefühls, da das Kind sich selbst als kompetent und wirksam erfährt
- Abbau von Ängsten
- Anregung von Kommunikation und Sprache / Verstehen non-verbaler Kommunikation
- Selbstmotiviertes Handeln und Lernen
- Förderung des Verantwortungsbewusstseins
- Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse anderer
- Impulskontrolle
Darüber hinaus werden im Umgang mit dem Hund fast alle Sinnessysteme sowie auch die motorischen Kompetenzen angesprochen. Die Kinder sind motiviert, sich zu bewegen und Spielhandlungen zu planen. Außerdem können sie ihre Kraftdosierung beim Bürsten und Streicheln optimieren. Sie lernen zu entspannen durch die Körperwärme des Tieres oder erleben das Gefühl, beschützt zu sein.
Nicht zuletzt ist mittlerweile durch Studien belegt, dass durch den Einsatz von Hunden in der Therapie auch die kognitiven Kompetenzen sowie die Ausdauer der Kinder gefördert werden.
Insgesamt ist belegt, dass Therapien mit Hund effektiv sind und die eigentliche Behandlung hervorragend unterstützen.
Wohlbefinden von Kind und Hund
Im heilpädagogischen Setting hat es für uns eine große Bedeutung, dass nicht nur die Kinder, sondern auch die Hunde nicht überfordert werden. Die Tiere werden nicht für unsere Zwecke instrumentalisiert, sondern als eigenständige Lebewesen respektiert. Das bietet den Kindern die Chance, Empathie zu zeigen. Ferner lernen sie im Umgang mit dem Hund, dessen Bedürfnisse und Gefühle wahrzunehmen und zu respektieren. Dadurch können sie Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen besser verstehen lernen.
Ich habe selber erlebt, welch beruhigende Wirkung die Anwesenheit von Sammy hat, wenn z. B. ein Kind das erste Mal zu uns in die Praxis kommt – es fühlt sich sofort weniger allein. Es erlebt sich weniger beobachtet und kommt über den Hund auch meist schnell in Austausch mit mir.
Viele Gründe sprechen also dafür, einen tierischen Begleiter und Unterstützer in der Förderung zu haben. Wir freuen uns auf viele schöne Stunden mit den Kindern in der Therapie mit Hund.
Birgti Darda