Es gibt wieder Neues im Bereich der Fortbildungen in der Praxis Pusteblume! Um stetig die Qualität unserer heilpädagogischen Arbeit halten und verbessern zu können, besuchen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig Fort- und Weiterbildungen. Diesmal war ich zu einer Weiterbildung von 04.-10.09.2014 unterwegs, um die Sicherheit in der Reittherapie zu erhöhen und das harmonische Miteinander von Pferd und Mensch zu verbessern. Dazu habe ich mit meinem Pferd Camillo den Kurs für eine Trainerlizenz bei Peter Kreinberg absolviert.
Peter Kreinberg gehört zu den anerkanntesten Pferdetrainern in Deutschland und kann auf über drei Jahrzehnte Pferdeerfahrung zurückblicken. Die The Gentle Touch-Methode® wurde von ihm entwickelt. Diese stützt sich auf eine zwanglose, gewaltfreie Kommunikation mit Pferden und vermittelt systematische Gymnastizierung vom Boden sowie vom Sattel aus. Dadurch wird ein harmonischer, pferdegerechter Umgang ermöglicht. Dieser trägt entscheidend zur Sicherheit im Umgang mit dem Pferd bei. Eine kurze inhaltliche Information befindet sich unten in diesem Artikel.
Nachdem ich letztes Jahr den ersten Teil besuchte, habe ich Anfang September 2014 nun den zweiten Teil des Trainer-Kurses für Bodenarbeit mit dem Pferd bei Peter und Rika Kreinberg absolviert. Im zweiten Teil dieses Trainer-Kurses wurden die Inhalte der TGT®-Bodenschule vertieft sowie die Prüfung zur lizenzierten TGT®-Trainerin abgenommen. Anschließend wurden wir Teilnehmerinnen in einem Zusatzmodul von zwei Tagen in der Unterrichtserteilung dieser Methode geschult.
Sehr stolz bin ich mit meinem Zertifikat nach Hause gefahren und habe mich in die Verfeinerung der Bodenarbeit mit meinem Pferd vertieft.
In der Heilpädagogik möchten wir den Kindern von Anfang an einen harmonischen Umgang mit dem Pferd ermöglichen. Dabei lehren wir Inhalte einer guten Horsemanship im allgemeinen ebenso wie ganz konkrete Umsetzungsmöglichkeiten und Übungen. Das Reiten steht bei uns nach wie vor nicht im Mittelpunkt der Reittherapie, wohl aber die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Dabei kann die The Gentle Touch-Methode® unterstützend helfen.
„Sie fördert ein auf bewusstem und kontrolliertem Handeln begründetes Selbstbewusstsein im Umgang mit Pferden sowie ein verbessertes Situationsgefühl. Dadurch wird das harmonische Miteinander von Mensch und Pferd optimiert und die Sicherheit im Alltag erhöht. Sie hilft die Form von Autorität zu entwickeln, die ohne physischen Zwang auskommt und dennoch die Aufmerksamkeit des Pferdes erlangt und dessen motivierte, willige Mitarbeit zur Folge hat.“
Auch wenn gerade die jungen Kinder noch nicht die gesamte Methodik der TGT-Methode erlernen können, können sie doch beim Führen, dem Antreten und Anhalten lassen, dem Auf- und Abtrensen, dem Rückwärtstreten lassen oder der Ein-Schritt-Kontrolle sichere Techniken erlernen und anwenden. Damit gewinnen sie Kontrolle über das Pferd und lernen in die Führungsposition zu treten. Die erreichten Erfolgserlebnisse können sich auf die Persönlichkeit insbesondere auf das Sozialverhalten sehr positiv auswirken. Durch das gewonnene Selbstvertrauen wird der innere Halt der Kinder verbessert. Dieser bildet die Ausgangsbasis für ein gesundes Explorationsverhalten und öffnet damit die Tür zu einer Verbesserung der Gesamtentwicklung.
Gesine Herzog
Kurze inhaltliche Information über die „The Gentle Touch‟-Methode von Peter Kreinberg:
Die Ausbildungsmethode von Peter Kreinberg, „The Gentle Touch‟ (TGT) ist seit Jahren eine von Fachleuten anerkannte Methode. Im Rahmen der Bodenschule und beim Reiten vermittelt sie Grundlagen einer feinen Kommunikation zwischen Mensch und Pferd und fördert eine einfühlsame Reittechnik.
Die TGT-Bodenschule ist für Mensch und Pferd gleichermaßen ein systematisch strukturiertes Übungs- und Lernprogramm, bei dem beide miteinander und voneinander lernen.
Schwerpunkte sind:
beim Pferd
a) das Verständnis für die Kontakt-Druck-Nachgiebigkeit-Signalkette auf kurze Distanz im „direkten Körperkontakt‟ vermitteln und somit eine
eindeutige Verständigungsgrundlage zuschaffen;
b) den Gehorsam in dynamischer Vorwärtsbewegung zu festigen;
c) mehr Leichtigkeit, Körperkontrolle und Sicherheit im Umgang zu fördern.
beim Menschen
a) das Verständnis für die Bedeutung einer angemessenen, taktmäßigen und feinen Signalgebung zu entwickeln;
b) diese im Rahmen eines verfeinerten Signalsystems in die Ausbildungsarbeit zu integrieren;
c) die eigene Körperkoordination zu verbessern, die Reaktionsfähigkeit zu schulen und die Entschlusskraft und Entscheidungsfähigkeit zu fördern;
d) die Leitfunktion in der Sozialpartnerschaft Mensch/Pferd nach und nach ohne Konfrontation zu festigen.
Peter und Rika Kreinberg