Kommunikationsförderung
Positive Beziehungen zu anderen Menschen zu haben, ist ein Grundbedürfnis von Kindern und Erwachsenen. Die Fähigkeit, sich verbal mitzuteilen und mittels Sprache in Kontakt zu anderen zu treten, ist dabei entscheidend. Oftmals treten bei Entwicklungsauffälligkeiten oder speziellen Behinderungsformen deutliche Kommunikationsprobleme auf. Eine heilpädagogischen Förderung enthält in Abgrenzung zur logopädischen Behandlung kaum Sprech-, Sprach- oder Stimmübungen. Vielmehr versucht die Heilpädagogin zunächst den Kontakt zum Kind zu fördern bzw. (wieder) herzustellen. Dies funktioniert primär über den Aufbau von Beziehung. Zwischen Heilpädagogin und Kind müssen sozial-emotional bedeutsame Aktionen stattfinden. Darauf basiert der Kontakt zwischen beiden. Diesen erweitert die Heilpädagogin im Laufe der Behandlung mit dem Kind bis ein Repertoire an brauchbaren Kommunkationsstrategien für den Alltag entsteht.
Gebärdenunterstützte Kommunikation
Bei Trisomie 21- Kindern kann die Kommunikation durch die Gebärdenunterstütze Kommunikation (GuK) nach Etta Wilken sehr hilfreich sein. Hierbei werden anders als bei der Gebärdensprache nicht alle Wörter, sondern nur die Bedeutungstragenden eines Satzes gebärdet. Dazu wird immer deutlich gesprochen.Die Lautsprache wird nicht ersetzt, sondern aufgrund der Bildhaftigkeit leichter erlernt. Dieses System ermöglicht recht bald ein besseres Verstehen. Es trägt erheblich zur Integration in Familie und näherer Umwelt des Kindes bei. Bei Kindern, die nicht in der Lage sind, verbal bzw. mit alternativen Kommunikationsformen wie der Gebärdensprache zu kommunizieren, werden in der heilpädagogischen Förderung andere Kommunikationsmöglichkeiten gesucht.
Basale Kommunikation
Beispielsweise über den somatischen Dialog nach dem Konzept der basalen Stimulation von Andreas Fröhlich. Hierbei wird über die Hautwahrnehmung Kontakt aufgenommen und eine Beziehung aufgebaut. Das Medium dieser Kommunikation ist die Berührung. Es wird mit unbekannten, ungewohnten, vor allem aber noch ungenutzten Verständigungsressourcen, die bei jedem Kind mit Behinderung vorhanden sind, gearbeitet. Diese Ressourcen sind das Grundrepertoire von kommunikativen menschlichen Verhaltensweisen wie Lächeln, Lachen, Weinen/Schreien, andere Anzeichen von Unwillen oder Freude, Lautierung oder Blickkontakt.