Heilpädagogische Spieltherapie
In der Heilpädagogischen Spieltherapie bekommt das Kind über das Spiel Gelegenheit, sich mitzuteilen und konfliktgeladene Verhaltens- und Erlebensweisen, sogenannte Verhaltensstörungen, zu bearbeiten. Im sichereren Rahmen kann es im Spiel Probleme darstellen und deren Lösungsmöglichkeit exemplarisch ausprobieren. Dabei muss es nicht mit negativen Konsequenzen im Alltag rechnen.
Das Spiel allgemein hat spannungsregulierende Eigenschaften. Bei Langeweile herrscht zu wenig Spannung vor und bei Stress zu viel. Dies weckt Unlustgefühle im Kind. Beim Spielen liegt dagegen ein mittleres Spannungsniveau vor. Dieses ist optimale Voraussetzung für Lernprozesse. Dabei geht es nicht in erster Linie um eine symptomorientierte therapeutische Veränderung. Vielmehr ist das Ziel, das Kind zu befähigen, mit sich und seiner Umwelt zurecht zu kommen.
Ziele in der Heilpädagogischen Spieltherapie sind:
- sich selbst zu beobachten und zu beurteilen,
- emotionale Erlebnisse neu bewerten zu können,
- sowie mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit aufzubauen.
Das gemeinsame Erleben von Heilpädagogin und Kind im Spiel trägt in besonderer Weise zur Entstehung eines pädagogischen Bezugs bei. Über diese heilpädagogische Beziehung entsteht ein besseres gegenseitiges Verständnis. In der gemeinsamen spielerischen Interaktion und durch die Aktivierung der Erlebnisfähigkeit verbessern sich zudem Motorik, Kreativität, Vorstellungskraft sowie intellektuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten.