Durch die Ausgangsbeschränkungen in Bayern und das seit Freitag, 21.03.20, bestehende Kontaktverbot mussten wir alle unsere Angebote fast komplett aussetzen. Die direkten Kontakte zu Eltern, Kindern und Erzieherinnen dürfen nicht mehr stattfinden. Daher beraten wir telefonisch oder über Videokonferenzen. Außerdem schicken wir allen Eltern per Post Ideen und Vorschläge, wie und was sie mit ihren Kindern spielen können, um keinen Lagerkoller in der Wohnung zu bekommen. Dabei arbeiten alle unsere Fachbereiche Hand-in-Hand, so dass die Sammlungen verschiedene Schwerpunkte (Heilpädagogik, Ergotherapie, etc.) enthalten. Dies orientiert sich an der jeweiligen Leistung, die das Kind bei uns bekommt.
Klassische Gesellschaftspiele gegen Langeweile
Für Neuanmeldungen nehmen wir uns auch gerne Zeit. Diese können im Rahmen einer telefonische Beratung oder auch per Videokonferenz stattfinden. Dazu nutzen wir die datenschutzkonforme Plattform WIRE. Ladet dazu die App von WIRE auf euren Computer und sucht uns unter @pusteblume1ts. Nicht vergessen, vorher eine Uhrzeit für das Gespräch mit uns zu vereinbaren!
Corona-Krise als Chance in der Pusteblume
Die Corona-Krise sehen wir in der Pusteblume auch als Chance, insgesamt mehr mit den neuen Medien und damit elternfreundlicher arbeiten zu können. Grundsätzlich werden möglicherweise jetzt die Vorbehalte gegenüber Videokonferenzen für Elterngespräche und für Fachberatungen ein wenig abgebaut. Im Landkreis Traunstein mit seinen 1534 km2 Fläche sind die Wege manchmal sehr weit. Für Eltern mit Kleinkindern kann das zur Belastung werden, da sie nicht einfach eben mal das Haus ohne umfassende Vorbereitungen verlassen können. (Wickeltasche packen, Kinder anziehen, Lebensmittel mitnehmen, Spielzeug nicht vergessen, Kinder zur Betreuung fahren oder mitnehmen etc.). Zumindest die weiten Wegstrecken lassen sich durch Videokonferenzen vermeiden. Eine Kinderbetreuung für die Zeit des Termins zu organisieren macht zwar trotzdem Sinn, ist aber bei einem häuslichen Termin leichter.
Insgesamt wäre es schön, wenn die Corona-Krise uns alle ein bisschen entschleunigt für die sozial-emotional wichtigen Dinge im Leben, aber nicht um den Preis von verlorenen Existenzgrundlagen. Wir hoffen sehr, dass alle ihre Arbeitsplätze behalten können, kein Geschäft schließen muss und kein Freiberufler seine Existenzgrundlage verliert. Manchmal bekommen aber gerade die Schwächsten und Kleinsten in unserer Gesellschaft zu wenig Zeit mit den ihnen wichtigsten Personen, weil der Existenzkampf der Eltern, manchmal leider auch die Wertigkeit des Berufs seitens der Gesellschaft im Vordergrund stehen. Das ist kein Appell, die Berufstätigkeit an den Nagel zu hängen, sondern eher die Zeit mit den Kindern wieder bewusst auszukosten und als etwas Besonderes und Wertvolles anzusehen. Viele unserer Mitarbeiterinnen stehen selbst in diesem Spannungsverhältnis zwischen Beruf und Familie. Gerne machen wir uns mit euch zusammen daran, für die Kinder gute Lösungen zu finden und ihnen mit Wertschätzung zu begegnen. Ab sofort auch online.
Gesine Herzog