Wir waren dabei und haben uns auf der ConSozial 2022 umgesehen.
Die ConSozial findet normalerweise jährlich in Nürnberg im Messezentrum statt. Sie ist die Fachmesse mit Fachkongress für den Gesundheits- und Sozialbereich für das gesamte Bundesgebiet. Insbesondere für den Bereich der Kindertagesstätten gibt es ein separates Programm. 2020 war die ConSozial coronabedingt abgesagt worden.
Mein Mann, Jörg-Wolfgang Herzog, und ich waren dieses Jahr gemeinsam zu Besuch der ConSozial unterwegs. Dabei schauten wir uns sowohl die Messe an als auch bei verschiedenen Fachvorträge vorbei.
Besuch der ConSozial 2022 – die Messe
Auf der Messe waren insgesamt 223 Aussteller – von Weiterbildungsanbietern, Wirtschaftsunternehmen über Fachverlage bis zu Staatsinstituten, Stiftungen und Ämtern.
Digitalisierung im Sozialwesen
Auf der Messe haben wir viele Stände besucht, die die Digitalisierung in der Sozialbranche vorantreiben. Es gab Apps für Kitas, die es den Erzieherinnen ermöglichen, datenschutzkonform Mitteilungen, Dokumente oder Fotos an Eltern zu verschicken. Bei manchen Apps waren sogar bis zu 40 Sprachen eingearbeitet, so dass man einer fremdsprachigen Familie auf deutsch schreiben kann und die Familie die Informationen in ihrer Muttersprache erhält. Die App von Kitalino fand ich für bayerische Kitas besonders interessant, da sie eine Schnittstelle zu Adebis beinhaltet.
Verschiedene Software-Firmen stellten ihre Programme vor, wobei wir in der Pusteblume bereits mit dem Bewo-Planer der OwnSoft GmbH eine gute Wahl getroffen haben. Deren Software hat alle für uns wichtigen Funktionen von der Dokumentation über das Archivieren unserer Dokumente bis zur Rechnungsstelle. Außerdem funktioniert alles nach den Auflagen der DSGVO, so dass wir unsere sensiblen Daten sicher wissen. Dazu kommt eine sehr einfache Bedienbarkeit sowie Übersichtlichkeit. Wir haben kaum Schulung durch die Firma benötigt, da die meisten Funktionen selbsterklärend sind.
Stände von Behörden und Fachstellen
Wir haben die Bayerische Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) besucht, uns über die GEPA – The Fair Trade Company GEPA mbH informiert und dort gleich einen Kaffee getrunken und Prospekte vom Walhalla- und vom Herder-Verlag mitgenommen. Gefühlt waren wir bei fast allen Ständen und haben viel Zeit beim Durchbummeln und Informieren verbracht.
Fachvorträge am Mittwoch
Am Mittwoch besuchte ich einen Vortrag über die Förderung von Inklusion im ländlichen Raum von Frau Christina Ponader vom Netzwerk Inklusion Landkreis Tirschenreuth. Dabei erhielt ich einen guten Blick über den eigenen Tellerrand mit sehr praktischen Beispielen für gelungene Inklusion. Am Nachmittag hörte ich einen Vortrag über einen großen Träger, der neue Wege in der Personalpolitik einschlägt, um dem Fachkräftemangel in deren Einrichtungen etwas entgegen zu setzen. Marc Dobberstein von der contec GmbH sowie Ute Riegas-Chaikowski von der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort und ihr Team waren die Referenten. Auch hier fand ich interessante Impulse, aber auch ganz ähnliche Gedanken, wie die, die wir uns in der Pusteblume auch schon gemacht hatten. Der Fachkräftemangel macht sich mittlerweile schon überall bemerkbar.
Fachvorträge am Donnerstag
Am Donnerstag gönnte ich mir einen Fachvortrag zum Thema Heilpädagogik: Potenziale entdecken! – Auf dem Weg vom Teilnehmen und Teilhaben hin zum Beteiligtsein von Frau Prof. Dr. Birgit Mayer-Lewis. Tatsächlich waren mir die theoretischen Grundlagen bestens bekannt und ich hab unsere eigenen Leitideen sowie Be- bzw. Erziehungskonzepte wiederentdeckt. Ihre Co-Referentin Frau Andrea Halder sprach über eigene Erfahrungen mit Inklusion und Beteiligtsein in der Gesellschaft, was ich sehr interessant und spannend fand. Der Besuch dieses Vortrags war für mich kein Pflichtprogramm, sondern einfach Vergnügen, bei dem ich meiner Leidenschaft für die Heilpädagogik nachgehen konnte.
Die weiteren von mir besuchten Vorträge entsprachen weniger meinen Erwartungen, da sie mir zu theoretisch waren bzw. inhaltlich meine Arbeitswelt kaum berührten. Manchmal stellt man sich einfach was anderes unter den Titeln vor. Das ist immer bei einem Teil der Vorträge der Fall. Dafür nimmt man aus anderen Vorträgen besonders viel Impulse und Ideen mit.
Alles in allem hat sich der Besuch sehr gelohnt.
Gesine Herzog